Der heilige Nikolaus war
der Patron der Alp- und Rodungsgemeinschaften.
Ihm wurde auch die Pfarrkirche
Pfronten geweiht.
Etwa um 1100 dürfte
die heutige Pfarrkirche mitten im Pfrontener Tal, jedoch "uffm Berg", erbaut
worden sein. Den ersten romanischen Bau auf dem Berg müssen wir uns
schwer und breit vorstellen mit schindelgedecktem, nicht allzu steilem
Dach, hoch angebrachten kleinen Fenstern, dreischiffig.
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1673/1674 wurden
die Vermögen der Kirchen St. Martin zu Kappel und St. Leonhard zu
Heitlern mit jenem des Hl. Nikolaus zusammengelegt, um den Neubau der gemeinsamen
Pfarrkirche zu ermöglichen.
1687 erfolgten Abbruch und
Grundsteinlegung. 1692 war der Bau beendet, 1696 wurde er feierlich eingeweiht.
Über das dunkle Schindeldach erhebt sich seit 1749 der neue 61 m hohe
Turm mit seiner "enzianförmigen" Kuppel.
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Chorblick
Nach Entwurf von J.A. Geisenhof.
Fresken und Altarbilder von
Joseph Keller.
Das Gemälde mit Kreuzigung,
den Assistenzfiguren Mariae, Johannes' und Magdalenas korrespondiert mit
dem Auferstandenen, Christus, als Altarfigur und Symbol des Neuen Bundes,
hier gegenübergestellt der Figur des Mose mit den Gesetzestafeln,
der das Gesetz des Alten Bundes repräsentiert.
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Die
beiden äußeren Figuren, auf den Konsolen zu Seiten der Altarseitenportale,
sind die Wiedergaben der Apostelfürsten Peter und Paul, während
der Auszug des Altars dem Kirchenpatron, Hl. Nikolaus, vorbehalten bleibt:
er kniet auf Wolken, Putten assistieren mit Darbietung seiner Attribute,
der Mitra und dem Schiffsanker, den Goldkugeln auf dem Buch und dem bischhöflichen
Pedum (Stab).
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Kirchendecke
Die riesige Scheinkuppel
im Schiff ist die Szenerie der Glorie des Pfrontener Kirchenheiligen St.
Nikolaus: Die Heiligste Dreifaltigkeit, begleitet von Maria und Josef,
erwartet die Ankunft des heiligen Bischof, der auf einer Wolke in die kassettierte
Kuppel einschwebt, Engel tragen seine Insignien, Putten seine Attribute,
Goldstücke auf einem Buch. Auf den Stufen der Freitreppe die notleidende
Menschheit.
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Über
der Orgel ist der psallierende König David als Fresko gemalt.
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Seitenaltar mit Skulpturen
von Johann Sigmund Hitzelberger (Hll. Joachim und Anna) und Altarbild von
Pellegrini.
Die Heilige Familie:
Maria mit leuchtend rotem
Gewand und blauem Mantel hält das Kind auf dem Schoß, das einerseits
beherzt nach einem Teller voller Kirschen greift, den der alte bärtige
Joseph, angetan mit violettem Gewand und gelbem Mantel, Mutter und Kind
darreicht.
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Östlich
außen an der Kirche hat eine offene Kapelle (um 1900) eine große
gotische Kreuzigungsgruppe (1510/1520) aufgenommen.
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Pfarrheim
(1981)
Quelle aller Texte:
Schwäbische Kunstdenkmale
Heft 34
Anton H. Konrad Verlag
89264 Weißenhorn
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